Aron

Aron ist ein reiner PRE und kommt aus Mallorca. Er ist im Februar 2010 auf die Welt gekommen und seit seinem vierten Lebensjahr bei mir. Er ist mein erstes eigenes Pferd, welches ich zum 17. Geburtstag von meinen Großeltern geschenkt bekommen habe. Er war leicht am Knotenhalfter im Gelände geritten und konnte noch nicht allzu viel. 

Aron sollte von Uwe Weinzierl im Auftrag verkauft werden. So hatte ich während meiner Zeit bei ihm Gelegenheit Aron kennen zulernen. Ich wusste recht schnell, der soll es sein. 

Da wir im Sommer viel Betrieb hatten, habe ich mit Aron morgens von 6-7 Uhr,  vor Arbeitsbeginn, viel geübt, um ihn möglichst schnell mit auf  Messen und Shows nehmen zu können.  Durch seinen entspannten Charakter war er stets ruhig und bemüht. Er kann aber auch richtig aufdrehen, wie ein Spanier das halt so kann.  Nachdem ich ihn endlich soweit hatte und Uwe mit Aron begleiten durfte, ging mein erster Traum mit diesem Pferd in Erfüllung. Als ich dann immer mehr daran arbeitete ihn abzulegen, erfüllte Aron mir den zweiten. 

Dann war es soweit und ich hatte meine erste Messe unter eigenem Namen vor mir. Ich hatte unendlich viel geübt. Das Liegen und Steigen sowie das Halsringreiten, gehörten zu unserem Repertoire. Die Hansepferd 2016, die Messe direkt vor meiner eigenen Haustür, stand an. Ich war guter Dinge. Als ich dann zu meinem ersten Auftritt ging, schlenderte Aron wie gewohnt neben mir her, kein Gewieher kein nervöses Gegucke, ein super entspanntes Pferd. 

Ich bekam das Mikro und machte Aron im Ring ab. Der Moment der Wahrheit war gekommen. Aron stand neben mir, war hell wach und hörte förmlich zu. Unser erster Auftritt im kleinen Rassering war ein Erfolg. Nach und nach kamen immer mehr Interessierte und es fing an einfach nur noch Spaß zu machen, all das zu zeigen, was wir Zuhause auch machten. 

Auch der Auftritt in der großen Arena war kein Problem für uns beide. 

Seitdem mache ich mir keine Sorgen mehr vor Shows und Messen. Ein kleines bisschen Aufregung ist aber immer da.

Mittlerweile begleitet mich Aron in meine Sommercamps und zu allen möglichen kleineren Shows, z.B. bei Krämer. Auch den Urlaub verbringen wir gemeinsam, wenn es möglich ist. Ich würde ihn nicht missen wollen. 

Beim Ausreiten haben wir alles gesehen. Riesige Hirsche mit Geweih, 15-20 Wildschweine. Aron blieb stets bei mir und ging mutig voran. 

 

2019 erlitten wir dann leider einen herben Rückschlag. 2018 ist er von einem anderen Pferd übers Zauntor gejagt worden und die Probleme fingen an. Schiefes Becken, Blutergüsse usw.. Letzten Endes wurde von der Tierärztin der Riss der Marika diagnostiziert. 

Dies hieß: Pferdeklinik Bargteheide wir kommen. Da das Aufstehen immer schwerer wurde und Aron bei den ersten Schritte lahmte, stand nach einer Voruntersuchung fest, dass an einer OP kein Weg vorbei führte. 

So stand er dann seit Mitte April in einer Box. Bestimmt ein Graus für Aron, da er bisher immer draußen auf viel Platz leben durfte. Am 7. Mai wurde er dann operiert. Ungeduldig wartete ich auf den Anruf, dass alles gut gegangen ist und er wieder steht. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der erlösende Anruf: Aron steht und alles ist gut. Ich könne vorbei kommen und ihn bürsten. 

Die Ärztin erklärte mir, dass die Marnika entfernt und das Fesselringband durchtrennt worden sei, und dass er wieder komplett gesund werden würde. Allerdings ging der alltägliche Graus für mich und Aron nun erst los. Nach dem 2 wöchentlichen Klinikaufenthalt, war er sehr ruhig und für mich nicht immer wieder zu erkennen. Zuhause folgte ein strammes Schritt-Programm, welches wir wöchentlich um 5 Minuten verlängern durften. Nach einiger Zeit durfte er auch auf ein winziges Graspaddock. Das tat ihm gut. Mittlerweile ist er wieder munter und auch frecher geworden, so wie ich ihn kenne. Die Tierärztin hat nun gerade die Nachuntersuchung durchgeführt und den guten Heilungsprozess bestätigt. 

Nun dürfen wir 45 min Schritt reiten, auch im Gelände. Ein weiterer Termin in Bargteheide zum Kontroll- Ultraschall blieb uns aber nicht erspart. Dieser Termin ist nun gut verlaufen und das "Reha Programm" kann beginnen. Langsam darf er wieder Traben und sein Paddock wird größer. Außerdem stelle ich ihn immer wieder auf dem Reitplatz, mit Zain zusammen. Die beiden vertragen sich gut und kommen nun bald wieder auf eine Koppel. 

Nach einem weiteren halben Jahr und langsamen und mühsamen Aufbautraining ist Aron nun fast wieder komplett normal einsetzbar, eine riesen Erleichterung, nun nur noch zu kleinen Teilen auf sein Bein Rücksicht nehmen zu müssen. Die Bodenarbeit klappt wieder super, so wie am Anfang und auch reittechnisch sind wir wieder gut dabei, eine starke Versammlung sowie tiefer Sand sind nun aber tabu, so der Tierarzt. Damit kann ich aber super leben!